„Alles, was mich bewegt, fließt letztlich in meine Arbeit ein und alles hat damit auch mit mir zu tun, …”
„Gewissenstrommler” nannte Edwin Kratschmer den Zeichner, Holzschneider und Bildhauer Rolf Kuhrt und fügte hinzu, „der aus seiner sozialen Haut nicht herauskann, eine nimmermüde Kassandra.” Bezeichnet ist damit der moralische Aspekt seines Œuvres, zu dem der Künstler sich bekennt: „Sicher bin ich irgendwie Moralist. Aber ich suche in meinen Arbeiten immer nach einem Besseren als ich selbst bin.”
Diese Haltung des Künstlers ist in den letzten Jahrzehnten nicht nur unverändert geblieben, er hat sie vielmehr stärker akzentuiert. Insofern haben sich auch die Gegenstände und Stoffe seiner bildnerischen Auseinandersetzungen nicht verändert, und das heißt, er ist ständig auf der Suche nach dem eigenen Ich und dessen Ort in der Gegenwart, nicht als Weltverbesserer oder gar Besserwisser, vielmehr als zunehmend Betroffener, als ein Jemand, der als Künstler wie als Mensch sich, in den Strudel der Geschehnisse hineingerissen, erkennt und sich fragt: Bin ich noch in der Lage, ich selbst zu sein, eigene Ansichten auszubilden, selbst zu entscheiden oder müsste ich erkennen, zunehmend manipuliert zu werden und sehenden Auges einfach mitgespült zu werden, nicht in der Lage zu sein, mit den Mitteln des Künstlers Zeichen zu setzen, Aufmerksamkeit zu erregen, zu sensibilisieren, vielmehr gefangen zu sein? Dagegen setzt er die Befreiung, den Ausbruch, das Bemühen, die Freiheit zu suchen.